Osteopathie Praxis       Daniela Konitzki
 

Faszien in der Osteopathie und deren Behandlungsmöglichkeiten

Was sind Faszien?

Faszien sind dünne, bindegewebsartige Strukturen, die sich wie ein dreidimensionales Netzwerk durch den gesamten Körper ziehen. Sie umhüllen Muskeln, Organe, Gefäße und Nerven und geben dem Körper Stabilität sowie Form. Gleichzeitig ermöglichen sie Beweglichkeit, da sie die einzelnen Strukturen miteinander verbinden.

In den letzten Jahren ist das Fasziengewebe stärker in den Fokus der Forschung gerückt. Es wird deutlich, dass Faszien nicht nur eine Hülle darstellen, sondern selbst eine wichtige Rolle für Bewegungsabläufe, Körperwahrnehmung und möglicherweise auch für die Weiterleitung von Reizen im Körper spielen.


Bedeutung der Faszien in der Osteopathie

In der osteopathischen Praxis wird das Fasziensystem als zentrale Einheit betrachtet. Da Faszien alle Strukturen miteinander verbinden, können Spannungen oder Einschränkungen in einem Bereich auch Auswirkungen auf entfernte Körperregionen haben. In der Osteopathiepraxis werden daher nicht nur lokale Beschwerdebilder untersucht, sondern der gesamte Organismus und mögliche fasziale und anatomische Zusammenhänge betrachtet.


Mögliche Ursachen für fasziale Spannungen


  • Verletzungen oder Operationen: Narbengewebe kann die Beweglichkeit einschränken.
  • Einseitige Belastungen: Langes Sitzen, einseitige Sportarten oder Arbeitsbewegungen können zu Verspannungen führen.
  • Stress: Auch psychische Belastungen können sich im Körper über die Faszien bemerkbar machen.


Behandlungsmöglichkeiten in der Osteopathie

Die Osteopathie arbeitet mit verschiedenen manuellen Techniken, um die Beweglichkeit des faszialen Gewebes zu fördern. 

Dazu gehören unter anderem:

  • Sanfte Dehnungen: Durch langsame, gezielte Bewegungen soll die Elastizität des Gewebes unterstützt werden
  • Druck- und Zugtechniken: Mit den Händen können Spannungen ertastet und gelöst werden.
  • Ganzheitliche Ansätze: Da Faszien den gesamten Körper durchziehen, wird oft nicht nur am Ort der Beschwerden gearbeitet, sondern auch an benachbarten oder weiter entfernten Strukturen.

Die Behandlung zielt darauf ab, Beweglichkeit zu verbessern, Spannungen zu regulieren und damit die Selbstregulationsmechanismen des Körpers zu unterstützen.


Selbsthilfe und ergänzende Maßnahmen


Neben der osteopathischen Behandlung können auch Eigenübungen hilfreich sein, um das Fasziensystem beweglich zu halten:
Bewegung: Regelmäßige, abwechslungsreiche Aktivität fördert die Elastizität.

  • Faszientraining: Spezielle Übungen mit Faszienrollen oder Bällen können das Gewebe geschmeidig halten.

  • Ausreichend Flüssigkeit: Faszien bestehen zu einem großen Teil aus Wasser – eine gute Hydratation ist daher wichtig.


Fazit

Faszien spielen eine bedeutende Rolle für die Funktionalität und Beweglichkeit des Körpers. In der Osteopathie nimmt ihre Behandlung einen wichtigen Platz ein, da sie als verbindendes Netzwerk zwischen allen Strukturen gesehen werden. Ziel ist es, die Beweglichkeit zu fördern und das körperliche Gleichgewicht zu unterstützen.